Der JugendRechteClub Spandau 2015

Der JugendRechteClub Spandau verbindet Jugendhilfe und Schule und aktiviert demokratische und soziale Handlungs- und Gestaltungskompetenzen der Teilnehmer*innen. Das Projekt diente der Bekanntmachung der Kinderrechte und klärt über die Bedeutung auf, sich für die Umsetzung der Rechte eigenverantwortlich, solidarisch und ideenreich einzusetzen.

Im JugendRechteClub Spandau wurden Schüler*innen ab Klassenstufe 7 zu Mentor*innen ausgebildet. Neben Präsentationen, kreativem Erarbeiten der Kinderrechte und Raum für kritische Diskussionen wurden ideenreiche Methoden aus der Kinderrechts- und Menschenrechtsbildung trainiert. Mit ihren, während der Ausbildung erlangten, Kompetenzen entwickelten die jungen Mentor*innen danach anhand der o.g. Methoden Kinderrechte-Workshops für Grundschulen.

In den darauffolgenden Monaten führten die jungen Mentor*innen (begleitet von einer*einem Projektmitarbeiter*in) ganztägige Kinderrechte-Workshops für jüngere Kinder, z.B. an ihrer ehemaligen Grundschule durch. Auf diese Weise lernten weite Kreise von jungen Menschen ihre Rechte kennen. Sie diskutieren deren Bedeutung, Wirkungsbereiche sowie ihre damit verbundene Verantwortung.

Das Vorgängerprojekt Beteiligungsbrücken (AktionsraumPlus 2013-2014), das bereits mit dem Kinderrechte-Mentor*innenprinzip arbeitete, hatte einen wichtigen Schritt zur nachhaltigen Umsetzung der Kinderrechte und Beteiligungsrechte im Bezirk geleistet. Im JugendRechteClub Spandau galt es, die darin gewonnenen Erkenntnisse in praktischen Handlungsschritten weiterzuführen.

Das Projekt JugendRechteClub Spandau, gefördert vom Jugend-Demokratiefonds Berlin und dem Bezirksamt Spandau, lief rückblickend im Jahre 2015 sehr erfolgreich: Es wurden 15 neue Kinderrechte-Mentor*innen ausgebildet, die an 13 verschiedenen Schulen im Bezirk in 27 Schulklassen ganztägige Workshops durchführten. An diesen Workshops nahmen insgesamt 561 Schüler*innen teil. 89% der Lehrkräfte gaben an, das Thema nach den Workshops weiter behandeln zu wollen. Die Jugendlichen sind alle hoch motiviert, ihre Mentor*innentätigkeit auch in 2016 fortzuführen.

Im Rahmen der Peer Workshops werden auch weiterhin diese Kinderrechte-Workshops für Grundschulklassen angeboten.


Prof. Dr. Manfred Liebel über den JugendRechteClubSpandau:

"Nur wenn Kinder ihre Rechte kennen, können sie für diese aktiv werden. Doch die Kinder müssen sich auch vorstellen können, dass die Rechte ihnen nützen, wenn sie vor Problemen stehen. Und die Kinder müssen auch spüren, dass Erwachsene, auf die sie angewiesen sind, ihre Rechte respektieren.

Kinder, die ihre Rechte kennen und wissen, was sie damit anfangen können, fühlen sich sicherer und stärker. Sie wissen, dass sie sich wehren können, wenn ihre Rechte verletzt werden. Sie wissen dann auch eher, dass sie gemeinsam mit anderen Kindern Verbesserungen in ihrem Leben erreichen können. Und dass sie die Unterstützung von Erwachsenen einfordern können.

Kinder wollen ernst genommen werden. Kinder erwarten, dass Erwachsene ihnen vertrauen und ihnen was zutrauen. Sie übernehmen auch gerne Verantwortung für andere. Allerdings wollen sie dazu nicht genötigt werden, sondern es freiwillig tun.

Wie wichtig Rechte sind, können Kinder am besten erkennen, indem sie diese praktizieren. Die eigene Erfahrung ist die beste Lehrmeisterin, zumal wenn sie diese Erfahrungen gemeinsam mit anderen Kindern machen.

Die Mentor*innen im JugendRechteClubSpandau lernen, ihre Rechte selbst auszuüben und sich für andere einzusetzen. Da sie selbst Jugendliche sind, können sie andere Kinder am besten überzeugen, dass eigene Rechte für sie wichtig sind und ihnen vermitteln, wie man mit ihnen umgeht."

Prof. Dr. Manfred Liebel ist Studiengangsleiter des interdisziplinären Masterstudiengangs Kinderrechte an der FU-Berlin.

Downloads

Bei der Ausbildung zur*zum Kinderrechte-Mentor*in trainieren Jugendliche spielerische Methoden der Kinderrechts- und Menschenrechtsbildung.
Die Methoden sind für die Klassenstufen 4. bis 6. geeignet.
Monatliche Treffen der Mentor*innen dienen der Koordinierung des Projektes.

Gefördert durch: