Aufsuchende Familientherapie (AFT) nach §27 (3) SGB VIII ist ein Unterstützungsangebot, bei dem mit der gesamten Familie gearbeitet wird.
Im Fokus stehen hierbei Beziehungen, Verhaltensweisen und Kommunikation. Die Themen der einzelnen Familienmitglieder werden im Rahmen des Familiensystems und ihrer Struktur betrachtet und bearbeitet.
Ziele
- Das Problem aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder erfassen.
- Die Dynamik des Problems bzw. des Familiensystems verstehen.
- Stärken und Ressourcen der Familie erkennen und nutzen.
- Neue Perspektiven sichtbar machen und vorhandene erweitern.
- Veränderungen im System Familie möglich machen.
Wann erscheint eine AFT sinnvoll?
- Es gibt innerhalb der Familie einen Wunsch nach Veränderung und die Bereitschaft daran zu arbeiten.
- Probleme in der Familie oder Partnerschaft konnten bisher nicht gelöst werden.
Themen können z.B. sein: Paarkonflikte, Trennung und Scheidung, Geschwisterkonflikte, Erziehungsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, Schulprobleme, psychische und andere Belastungen
Therapeutisches Setting
- Individuelle Therapieziele werden in einer Hilfekonferenz erarbeitet und in einem Hilfeplan festgehalten.
- Die AFT läuft in der Regel über einen Zeitraum von sechs Monaten mit der Option auf Verlängerung.
- Die Hilfe ist für die Familien kostenfrei.
- Die Termine finden in der Regel alle zwei Wochen bei den Familien zu Hause oder in den Räumen von Kompaxx e.V. statt.
- Die Gespräche werden von den Therapeuten und Therapeutinnen im Co-Team geführt. Dabei sind verschiedene Gesprächskonstellationen möglich.
Die Therapeutische Haltung ist geprägt von der Auffassung, dass Menschen positive Absichten bzw. gute Gründe für ihre Handlungen und Verhaltensweisen haben. Diese Grundhaltung ermöglicht einen wertschätzenden, respektvollen und anerkennenden Blick auf die Adressaten.